Über mein Fotoshooting mit Oli
Aufgeregt und neugierig... Anstatt Fotolia echte Fotos von mir beim Training mit einer Klientin. Das war mein Ziel.
Meine Vorstellung? Der Spaß muss rüberkommen... Und ich muss gut aussehen!
Hier die ganze Geschichte.
Das Briefing
Leider ist das Gedankenlesen nicht möglich. Ich musste also Vorarbeit leisten. Meine Vorstellungen mussten so genau formuliert sein, wie möglich. Auf der Suche nach Beispielen im Internet bin ich auf sehr viele "don'ts" gelaufen: Abschreckend trainierte Selbstdarsteller, dunkle Atmosphären, übertrieben lachende Gesichter hinter einem Berg an gesundem Essen...
Nein, das alles bin ich nicht. Ich will Gesundheit aber keine Lüge, ich will Freude aber keine verkrampften Lächeln und vor allem, ich will nicht abschreckend wirken, sondern menschlich. Zugegeben, eine Menge Photoshop wäre nötig, um mich abschreckend trainiert darzustellen ;-)
Wir kommen also der Sache näher. Ich buche mein Model, wir vereinbaren einen Termin, und nun heißt es, warten.
Die Vorbereitung
Der Tag kommt und ich bin erkältet. Es war der zweite Tag einer Erkältung, die 6 Wochen danach mich nicht verlassen wollte. Unmöglich, in diesem Zustand Sport zu machen. Es muss aber klappen. Ibuprofen, Hustensaft, warm anziehen und wir fahren los. In meinem Auto mein Fitness-Studio, von der Langhantel bis hin zu den Therabändern. Um 9.00 pünktlich sind wir da und werden erst geschmickt.
Wenn ich geschminkt sage, spreche ich hier von richtiger Schminke. Viel Schminke: Die Kamera nimmt viel davon ab, meint Oli. Wenn ich einmal so geschminkt trainieren würde, sähe ich hinterher wie ein zerlaufenes Zombie aus. Aber der Lippenstift geht auf keinem Fall weg, wurde mir zugesichert.
Was machen wir mit den Haaren? Diese trage ich immer lang. Nur bei meinem eigenen Training nicht. Ein -aus meiner Sicht-strenger Zopf wird aber verlangt, damit wir authentisch wirken.
Das Shooting
Im Studio ist es zum Glück warm, denn beim Shooting wird nicht wirklich trainiert. Wir machen nur als ob.
Ich habe noch nie gemacht als ob ich trainieren würde. Eine Dynamik bei relativ statischen Posen zu erzeugen ist eine Herausforderung. In meinem Kopf nur zwei Gedanken: Bauch anspannen und darauf achten, dass mein Model sich einwandfrei anstellt. Es gäbe nichts Schlimmeres, als eine falsch ausgeführte Übung zu zeigen. Ich bin geübt im Fehler korrigieren, natürlich, aber hier geht es darum, in jeder Sekunde gut auszusehen. Der Druck ist hoch!
Mein Model stellt sich aber nicht so schlecht an. Ich bewundere jedes Mal ihr zauberhaftes Lächeln, auch wenn es für sie anstrengend ist. Unter den eisernen Einweisungen von Oli ringen wir uns von Motiv zu Motiv. Meine Kräfte lassen langsam nach, meine Erkältung ist auf dem Weg zurück durch die doch zu dünne Ibuprofen-Schutzwand. Und das kleine Kind, das uns begleitet, wird auch langsam müde, wenn auch immer noch gut gelaunt.
Oli ist begeistert. Ich finde mich wie immer nicht gut aussehend. Aber er muss es ja besser wissen. Nach dem letzten Motiv fahren wir alle geschafft nach Hause, wo ich für den Rest des Wochenendes komplett zusammenbreche.
Das Ergebnis
Am selben Abend bekomme ich die rohen Bilder. Ca. 10 von jedem Motiv. Ich versuche, Abstand zu meinem Aussehen zu gewinnen und wähle die Schönsten aus.
Bin ich trotz meiner selbstkritischen Einstellung mit dem Ergebnis zufrieden? Ja. Die Bilder sind authentisch, vermitteln Spaß, sind echt und sind so wie ich. Was meint ihr?
Zum Schluss noch: Man sieht sich selbst nicht wie die anderen Einen sehen. Manchmal ist es besser, die anderen entscheiden zu lassen, ob du gut aussiehst oder nicht. Natürlich kann man nicht jedem gefallen. Aber versuche zumindest dir auch zu gefallen!
Ich habe es getan, indem ich die Bilder publiziert habe. Nun bist du dran.
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